Das fliegende
Weltraumzimmer
Das fliegende Weltraumzimmer war der Anfang von allem - allem was in dem Jahr der Künstlerresidenz im Emsbachtal passieren sollte. Ein Jahr in dem die Künstlerin Claudia Sárkány auf dem Schulhof lebend, künstlerische Projekte in den Schulalltag streute. Die Auftaktveranstaltung war ein partizipatives Event bei dem viele der Schüler innerhalb kürzester Zeit mit dem Medium Film und dessen Erzählweisen in Kontakt kamen. Dieses Projekt wurde neben trickster durch ein sechsköpfiges Team aus Künstlern und Filmemachern unterstützt.
Ein gut organisiertes Filmset machte die Teilnehmer*innen zu Kameramann, Ausstatterin, Tonmann oder Drehbuchautorin.
Sich selbst einen kleinen Text überlegen, oder Textbausteine kombinieren, selbst schauspielern, oder die Schauspielerin anweisen, hüpfend und fröhlich durch eine Megacity zu spazieren, mit der Schüssel auf dem Kopf und in rotem Kleid. Entscheidend waren weniger die Filme die entstanden, als einen Eindruck davon zu bekommen wir "filmen geht" und Lust zu machen auf die gemeinsame Zeit an der Schule. Welche Rollen gilt es an einem Filmset zu besetzen? Wie funktioniert Erzählen im Bildern und wozu angelt man Ton? Das Event war ein Erlebnis für alle Beteiligten und vermittelte direkt und ohne viele Erklärungen was im laufenden Jahr alles möglich sein würde. Ein erster Begeisterungsfunken war gesäht.
Dokumentationsfotografien von Jessica Schäfer
Was bedeutet trickster?
Mit Hilfe von Tricks die Ordnung des Universums durcheinander bringen –
Das ist die (wesentliche) Aufgabe der mythologischen Figur des Tricksters und ebenso Teil unserer Filmphilosophie.
Filme erschaffen immer ihre eigene Welt, mit eigenen Naturgesetzen, eigener Normalität. Der Trickster sieht die Dinge aus einer anderen Perspektive und hat daher die Möglichkeit, sie kreativ umzudeuten.
Ähnlich arbeitet der Film in aller Regel mit dem Abbild der wirklichen Welt und doch kann allein der Filmschnitt, eine zusätzliche Tonspur oder nicht zuletzt ein gekonnter Film-Effekt die realen Filmaufnahmen umdeuten und zu etwas Neuem werden lassen.
Der Trickster nicht nur ein Schelm und Grenzüberschreiter, sondern auch jemand, der eine große Tat mit fundamentalen gesellschaftlichen Auswirkungen vollbringt.
Geschichten, ob Film oder nicht, haben ihre ganz eigene Macht Botschaften zu streuen, an Diskussionen teilzuhaben, emotional zu fesseln oder Menschen zum lachen zu bringen. Und diese Möglichkeiten des Erzählens wahrzunehmen, auszuprobieren und gekonnt zu tricksen, darin geht es in unseren Workshops.